Grundsätze
Geschichte, Kultur und Sprache sind im Elsass bekanntlich anders als in den anderen Regionen Frankreichs. Das Elsass ist eigentlich eine Nation, das heisst eine Gemeinschaft von Menschen, die sich ihrer historischen, kulturellen und sprachlichen Identität bewusst sind und ganz klar den Wunsch haben, miteinander zu leben. Jeder, der sich in dieser historischen, kulturellen und sprachlichen Identität wiedererkennt, kann daher – ungeachtet seiner Herkunft – als Elsässer bezeichnet werden.
Die elsässische Nation soll leben dürfen. Elsässer haben ein Recht auf Selbstbestimmung und dürfen Ihrer Heimatsprache eine Zukunft schenken. Deswegen braucht das Elsass unbedingt ein Sonderstatus, um somit die für seine Existenz lebenswichtigen Sektoren selbstverwalten zu können: Unterrichtswesen, Sprachpolitik, Steuerwesen, Institutionen. Die elsässische Nation ist vielfältig, aber sie soll vereint werden. Gastfreundschaft ist für jeden Elsässer ein Muss, die Zugezogenen müssen sich aber ihrerseits auch bei uns integrieren, ungeachtet ob es sich dabei um Franzosen oder andere Staatsbürger handelt. Um zu gedeihen, muss das Elsass imstande sein, stets neue Elsässerinnen und Elsässer zu „schaffen“.
Mehrere Identitäten schliessen sich dennoch nicht aus, sondern vermehren sich. Daher kann man auch durchaus Elsässer werden, ohne jedes weiteres Zugehörigkeitsgefühl verdrängen zu müssen.
Es sei in an dieser Stelle noch betont, dass Elsässer nicht nur Europäer, sondern auch Weltbürger sind. Daraus ergibt sich eine Solidaritätspflicht, nicht nur gegenüber elsässischen Mitbürgern, sondern auch gegenüber allen Völkern der Erde.
Das Elsass hat seine eigene Fahne, die sogenannte „Rot un Wiss“ aus dem Jahre 1872. Die Fahne schnell adoptiert worden, weil die beiden Farben in der Geschichte und Kultur unseres Landes tief verwurzelt sind. Am 25. Juni 1912 wurde die rotweisse Fahne durch den Elsass-Lothringischen Landtag einstimmig als offizielle Landesfahne anerkannt.